OASIN


Der Badener Schlossbergplatz wurde 2009 als fussgängerfreundliche Begegnungszone neu gestaltet.

Der Badener Schlossbergplatz wurde 2009 als fuss­gänger­freundliche Begegnungszone neu gestaltet. Foto: Fussverkehr Schweiz

OASIN – Ostaargauer Siedlungsentwicklung, intelligent und nachhaltig: Der Name ist Programm. Der Kanton Aargau soll nicht neue Strassen, sondern lebenswerte Siedlungsräume für die Zukunft planen.

Was einen Namen wie ein Medikament hat, will auch eines sein: Die Aktivitäten der Gruppe OASIN zielen darauf ab, die Debatte um die Verkehrspolitik im Ostaargau um eine alternative Sichtweise zu bereichern. Nicht die Bewältigung wachsender Verkehrsströme soll handlungsleitend sein, sondern die siedlungsverträgliche und nachhaltige Befriedigung der Mobilitätsbedürfnisse der Menschen.

Dass die Verkehrsströme anschwellen, wenn die Bevölkerung wächst, ist kein Naturgesetz. Der Verkehr nimmt nur zu, wenn man die Infrastruktur dafür bereitstellt. Es stellt sich also die Frage, mit welcher Infrastruktur die Bedürfnisse der Zukunft sinnvoll und effizient befriedigt werden können.

Stadt statt Agglo planen

Während der Kanton primär auf Strassenaus- und -neubauten setzt, will die Gruppe OASIN den Hebel bei der Siedlungsentwicklung ansetzen. Die Ostaargauer Siedlungsräume Baden und Brugg sind urbane Entwicklungsräume, die zu Regionalstädten zusammenwachsen und mit ihren Nachbargemeinden verschmelzen. Der Kanton handelt richtig, wenn er diese Entwicklung vorwegnimmt und städtebaulich denkt. Es ist eine zukunftsorientierte Verkehrsinfrastruktur zu schaffen, die auch in einem verdichteten urbanen Zentrum eine hohe Lebensqualität garantiert.

Die im Rahmen von OASE beabsichtigte Entlastung der Zentren zielt in die richtige Richtung; sie darf jedoch nicht auf Kosten der Nachbargemeinden gehen. Neue Strassen für mehr motorisierten Verkehr zu planen, ist der falsche Weg.

Unsere Position

  • Der Ostaargau ist eine urbane Entwicklungsregion. Die Mobilitätsplanung muss diesem Urbanisierungsprozess Rechnung tragen. Es sind städtische Infrastrukturen zu planen und umzusetzen.
  • Neue Strassen dürfen die bestehenden Kapazitäten für den motorisierten Individualverkehr nicht erweitern. Das künftige Wachstum und zunehmende Mobilitätsbedürfnisse müssen vollumfänglich durch ÖV und Fuss-/Radverkehr aufgefangen werden.
  • Die Entlastung der Zentren Baden und Brugg darf nicht auf Kosten der Nachbargemeinden erfolgen.
  • Es sind im Sinne einer «Politik der kurzen Wege» Massnahmen zur Verkehrsvermeidung zu treffen.
  • Alle OASE-Massnahmen – Strasse, ÖV, Fussverkehr, Veloverkehr, Mobilitätsmanagement und Massnahmen zur Verkehrsvermeidung – müssen in einem iterativen Prozess parallel geplant und als Gesamtpaket im Richtplan verankert werden.
  • Flankierende Massnahmen müssen sicherstellen, dass allfällige neue Strassen tatsächlich zu einer Entlastung führen. Sie sind vollumfänglich aus der Strassenkasse zu finanzieren.
  • Die stark belasteten Ortsdurchfahrten rund um die Zentren sind mit Mitteln aus der Strassenkasse menschenfreundlich zu sanieren, um den Verkehr verträglicher zu gestalten. Beispielhaft ist das «Berner Modell» mit Tempo 30 und Multifunktionsstreifen.